Immobilien 22.5.2025

Warum du auf gar keinen Fall deine Immobilie sondertilgen solltest

Sondertilgung? Klingt vernünftig. Ist es aber nicht.
Zumindest nicht immer. Hier kommt der unbequeme Gegenvorschlag für clevere Immobilienbesitzer.

Die meisten Ratgeber erzählen dir, du sollst jede freie Minute (und jeden freien Euro) nutzen, um deine Baufinanzierung per Sondertilgung schneller loszuwerden.
Und ja, auf dem Papier klingt das logisch: Schulden abbauen, Zinsen sparen, schneller schuldenfrei sein.
Aber was wäre, wenn genau das der falsche Weg ist?

Hier sind fünf gute Gründe, warum du deine Immobilie auf gar keinen Fall sondertilgen solltest:


1. Inflation ist dein Freund – nicht dein Feind

Während du jeden verfügbaren Euro in die Rückzahlung steckst, frisst die Inflation still und heimlich den realen Wert deiner Schulden auf.
Heute sind 200.000 Euro Schulden belastend – in 20 Jahren könnten sie sich anfühlen wie 120.000 Euro.

Wenn du heute mit günstigen Zinsen finanzierst (z. B. unter 3 %), aber gleichzeitig eine durchschnittliche Inflationsrate von 2–3 % herrscht,
dann zahlst du faktisch „nichts“ drauf. Warum also in Panik alles tilgen?


2. Dein Geld arbeitet anders besser

Geld, das du in Sondertilgungen steckst, bringt dir keinen Ertrag – es liegt tot im Zinsgrab der Tilgung.

Stattdessen könntest du es z. B. in breit gestreute ETFs oder andere Anlageformen investieren,
die dir im Schnitt 6–8 % Rendite pro Jahr bringen.

Wenn du also für 2,5 % Zinsen finanzierst, aber mit deinem Geld 6 % Rendite erwirtschaftest,
machst du einen positiven Spread. Warum solltest du das verschenken?


3. Liquidität ist Macht

Stell dir vor, du hast ein paar Jahre lang tapfer sondergetilgt.
Dann geht die Heizung kaputt. Oder du verlierst deinen Job.
Oder willst einfach mal eine berufliche Auszeit nehmen.

Tja, Pech gehabt – dein Geld steckt in der Wand und bringt keine Flexibilität.

Ein gefüllter Notgroschen, ein liquides Depot oder ein Cash-Polster verschaffen dir Handlungsspielraum.
Sondertilgung? Bindet Kapital. Für immer.


4. Steuerliche Vorteile verschenkt?

Wenn du deine Immobilie vermietest, kannst du die Schuldzinsen steuerlich geltend machen.
Je mehr du tilgst, desto geringer deine Zinslast – und damit auch dein steuerlicher Vorteil.

Du tilgst also mehr, um weniger steuerlich geltend machen zu können.
Klingt nicht so clever, oder?


5. Sondertilgung ist emotional – nicht rational

Sondertilgung fühlt sich gut an.
Es gibt einem das Gefühl, die Schulden loszuwerden, Kontrolle zu haben.

Aber genau hier lauert die Gefahr:
Wer rein emotional entscheidet, ignoriert oft die nüchternen Zahlen.

Und die sagen oft: Lass es bleiben.


Fazit

Sondertilgen kann sinnvoll sein – muss es aber nicht.
Es kommt auf deine individuelle Situation, deinen Zins, deine Renditeziele und deine Risikobereitschaft an.

Wer blind tilgt, verschenkt unter Umständen Rendite, Flexibilität und strategische Vorteile.

Also, bevor du das nächste Mal voller Stolz deine Sondertilgung überweist – denk zweimal nach. Oder lass es ganz.

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